Die britische Großbank HSBC hat im ersten Quartal dank Sondereffekten unerwartet viel verdient. Operativ lief es wie erwartet. Das Finanzinstitut profitiert weiter von den höheren Zinsen weltweit. Vor Steuern verdiente die vor allem in Asien aktive Bank fast 13 Milliarden Dollar (11,7 Mrd Euro) und damit 155 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Erträge legten um 64 Prozent auf etwas mehr als 20 Milliarden Dollar zu, teilte die HSBC am Dienstag mit. Mit dem Ergebnis im Rücken will die Bank eigene Aktien für bis zu zwei Milliarden Dollar zurückkaufen.
Damit übertraf die Bank die Erwartungen der Experten deutlich. Allerdings wurden Erträge und Vorsteuergewinn durch zwei Sondereffekte von insgesamt 3,6 Milliarden Dollar verzerrt. Zum einen wird die Bank wohl das Privatkundengeschäft in Frankreich nicht los. Aus diesem Grund nahm sie eine bereits getroffene Abschreibung von 2,1 Milliarden Dollar zurück. Zum anderen brachte der Kauf der britischen Teile der gescheiterten Silicon Valley Bank einen Sonderertrag von 1,5 Milliarden Dollar. Ohne diese wäre das Ergebnis in etwa wie erwartet ausgefallen.
Deutsche Banken schreiben weniger Stellen aus
Die deutsche Finanzbranche hat unterdessen im ersten Quartal weniger Stellen ausgeschrieben als im Vorjahreszeitraum. Das ist eine Trendumkehr. Selbst der IT-Bereich, in dem der Mangel an Bewerbern lange Zeit besonders ausgeprägt war, ist davon betroffen.
Die Zahl der von Banken, Kreditinstituten und Fintechs in Deutschland öffentlich ausgeschriebenen Stellen belief sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf 36.973 - ein Minus von 2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2022. Das zeigt eine Erhebung des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe. „Die Turbulenzen um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse verunsichern Banken auch hierzulande. Viele Player halten sich deshalb mit Neueinstellungen zurück“, sagte Jürgen Grenz, Chef der Index Gruppe.
Überdurchschnittliche Rückgänge bei den Stellenausschreibungen gab es mit jeweils um die minus 10 Prozent in den beiden Bereichen Beratung und Management. Auch in der IT wurden 1,2 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben, nachdem viele Finanzdienstleister über Jahre hinweg hier händeringend nach Mitarbeitern gesucht hatten. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich die Lage in diesem Bereich etwas entspannt. Bei zahlreichen Fintechs waren zuletzt Stellen gestrichen worden, wodurch Spezialisten auf den Markt kamen. Erst vergangene Woche kündigte die Smartphone-Bank N26 an, rund 70 Mitarbeiter entlassen zu wollen.
Mehr Stellen in Hessen
Dazu passt auch, dass das Fintech-Zentrum Berlin im ersten Quartal knapp 12 Prozent weniger Stellenausschreibungen verzeichnet hat als ein Jahr zuvor. Hessen, Heimat der traditionellen Bankenbranche, kam hingegen auf ein Plus von 4 Prozent. Insgesamt 6.777 Stellen wurden in Hessen ausgeschrieben, 4.703 in Frankfurt.
In den beiden vorangegangenen Quartalen hatten die Stellenausschreibungen in der deutschen Bankenbranche auf Jahressicht jeweils noch zugenommen. Eine Bloomberg-Erhebung zeigte zudem vor kurzem, dass bei Spitzeninstituten von Sparkassen und Genossenschaftsbanken – darunter DekaBank, Helaba und DZ Bank – die Anzahl der Mitarbeiter in 2022 gestiegen war. Die Index Gruppe wertet für ihre Statistiken zum Stellenmarkt 270 Printmedien, 408 Online-Stellenbörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie die Webseiten von rund 650.000 Firmen aus.
Author: Brett Berry
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