Anglizismen werden heutzutage zahlreich verwendet, egal ob in der Jugendsprache oder im Arbeitsumfeld. Wir zeigen dir, welche englischen Wörter am häufigsten genutzt werden und wie Menschen in Deutschland damit umgehen.
Feedback, Smartphone, Newsletter, Trend – alles Wörter, die man im Arbeitsalttag antrifft und gelegentlich sogar selber verwendet. Doch auch wenn diese Begriffe breiten Anklang finden, so sind sie immer noch Anglizismen, welche sich langsam immer weiter in der deutschen Sprache verbreiten. Insbesondere in der jüngeren Generation ist die Verwendung englischer Begriffe im deutschen Sprachraum kaum noch wegzudenken. Um herauszufinden, welche Englischausdrücke am häufigsten im Berufsalltag genutzt werden, hat die Sprachplattform Preply eine Umfrage zu diesem Thema durchgeführt. Wir zeigen dir, in welchen Bereichen Anglizismen am meisten auftauchen und welche englischen Wörter besonders beliebt sind.
Welche Anglizismen werden am meisten verwendet?
Anglizismen bezeichnen Wörter, Ausdrücke oder sprachliche Elemente, die aus der englischen Sprache in eine andere Sprache, typischerweise in die deutsche Sprache, übernommen werden. Die Studie hat in diesem Rahmen eine Gruppe von 1.001 Proband:innen befragt, um herauszufinden, welche Anglizismen besonders dominant sind. Herausgestellt hat sich dabei ein:e klare Gewinner:in: Das Wort Meeting wurde von mehr als der Hälfte der Teilnehmenden ausgewählt und wird somit am häufigsten im Arbeitsalltag der Deutschen benutzt. Auf Platz zwei und drei liegen die Begriffe Feedback und Multitasking, gefolgt von Newsletter und Workshop.
Überraschenderweise stellte sich außerdem heraus, dass die 35- bis 44- sowie die 45- bis 54-Jährigen viel mehr anglische Ausdrücke ausgewählt haben als die jüngeren Gruppen. Dies könnte daran liegen, dass ältere Arbeitnehmer:innen die englischen Wörter meist bewusster verwenden und diese bereits in ihren Arbeitsalltag eingebunden sind. Zusätzlich fällt auch auf, dass Frauen Wörter als Anglizismen häufiger erkannt haben als Männer.
Nutzungshäufigkeiten unterscheiden sich in den Branchen
Laut der Umfrage werden Anglizismen im Schnitt rund elf Mal am Tag verwendet. Die meisten Menschen nutzen englische Wörter etwa sechs bis zehn Mal am Tag und lediglich drei Prozent aller Teilnehmenden gaben an, gar keine Anglizismen in ihrem Arbeitsalltag zu benutzen. Demgegenüber tätigten etwa 32 Prozent die Aussage, dass sie die englische Sprache nicht für ihren Beruf benötigen, dennoch verwenden sie häufig Anglizismen. Hierbei fällt auf, das viele Wörter womöglich schon so eingedeutscht sind, dass sie gar nicht als Anglizismus auffallen. Die vielfache auch unbewusste Nutzung von englischen Wörtern untermauert dies noch. Die Verwendung in verschiedenen Altersgruppen ist dabei sehr ähnlich. Besonders erkennbar waren hingegen Unterschiede in den Branchen. Mitarbeiter:innen in IT-Bereichen benutzen Anglizismen etwa 13 Mal am Tag und weisen damit den höchstens Nutzungswert auf. Als Zweites folgen Angestellte im Finanz- und Rechnungswesen mit elf englischen Wörtern pro Tag und als Drittes die Marketing-Branche (ebenfalls mit elf Anglizismen).
Die Chancen und Risiken durch den Gebrauch von Anglizismen
Die meisten Anglizismen werden auf dem mündlichen Sprachweg benutzt, gefolgt von E-Mails und Telefongesprächen. Je formaler die Sprachform, desto weniger werden englische Wörter genutzt. Somit bleiben vor allem Unternehmensberichte und Präsentationen oft freier von Anglizismen. Des Weiteren gibt es auch hier die Tendenz, dass Frauen die anglischen Ausdrücke in allen Kommunikationsformen häufiger wahrnehmen als Männer.
Dennoch gehen die Ansichten zur Nutzung von englischen Wörtern in der deutschen Sprache weit auseinander. Für einige stellt der Gebrauch von Anglizismen Modernität und Internationalität dar, da englische Begriffe oft mit diesen Themen in Verbindung gebracht werden, wodurch sie ein zeitgemäßes und weltoffenes Image vermitteln. Auch viele technische Begriffe und Fachausdrücke stammen aus dem Englischen, da die englische Sprache in der Wissenschaft und Technologie stark präsent ist. Die Verwendung von Wörtern auf englischsprachiger Basis kann jedoch auch kritisch betrachtet werden, da sie manchmal als Bedrohung für die eigene Sprache und Kultur wahrgenommen werden können. Es besteht die Sorge, dass zu viele Anglizismen die Vielfalt und den Reichtum einer Sprache verringern kann.
Laut den Ergebnissen der Studie fühlen sich die meisten Menschen in Deutschland allerdings wohl bei der Nutzung von Anglizismen. Obwohl 28 Prozent angaben, dass vorwiegend deutsche Begriffe genutzt werden sollten, finden 43 Prozent die Verwendung von englischen Wörtern normal und alltäglich. Auch in diesem Kontext wird die Tendenz deutlich, dass Frauen sich wohler dabei fühlen, anglische Ausdrücke zu nutzen (45 Prozent), als Männer (40 Prozent).
Kulturbranche als Vorreiter:in
Anglizismen sind vor allem im Bereich Kunst und Kultur beliebt. Etwa 50 Prozent der Befragten, welche in dieser Branche tätig sind, stimmten der Aussage zu, dass Personen, die Fremdwörter aus dem Englischen in ihren Sprachgebrauch einbringen, mehr geschätzt werden als jene, die es nicht tun, da Anglizismen für sie Modernität symbolisieren. Wenn man alle Umfrageteilnehmer:innen betrachtet, liegt dieser Wert lediglich bei 28 Prozent, und in einigen Branchen sogar noch niedriger – zum Beispiel in der Architektur-, Ingenieur:innen- und Bauwesenbranche (24 Prozent). Sylvia Johnson, Sprachenexpertin bei Preply, sagt hierzu:
Die Daten zeigen, dass Anglizismen am Arbeitsplatz weit verbreitet sind. Anglizismen haben viele Vorteile: Sie bringen mehrsprachige Arbeitskräfte zusammen und können als Möglichkeit genutzt werden, Kompetenz, Raffinesse oder sogar einen Witz zu machen und sich mit dem Team zu vernetzen. (…) Die Fähigkeit, Anglizismen am Arbeitsplatz zu benutzen und zu verstehen, kann einem wirklich Selbstvertrauen geben – das Selbstvertrauen, sich auszudrücken, Humor einzusetzen und am Gespräch teilzunehmen, egal wo man ist oder mit wem man zusammenarbeitet.
Hast du einen Überblick über die Anglizismen, die du tagtäglich verwendest? Welche kommen bei dir besonders oft vor? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.
Author: Jennifer Anderson
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